Die Reise, ein Buch mit EdTechBooks zu schreiben, begann mit einer klaren Idee: "Gewohnte Erwartungen durchbrechen." Dieser Leitgedanke wurde unser Wegweiser während des Seminars "Digitaler Makerspace in der Berufsbildung". Als Teilnehmer*innen im Berufspädagogik-Modul im Masterstudiengang Lehramt an Berufskollegs an der FH Münster wagten wir gemeinsam den Schritt in eine neue Ära des Lernens.

Gemeinsam starteten wir unsere Reise, indem wir uns auf Experimente mit Texten, Videos und Audios einließen. Zusammen mit Dr. Stefanie Panke und Prof. Thilo Harth erkundeten wir innovative Lehr- und Lernmethoden sowie die Welt von Maker Education und Design Thinking. Der Booksprint-Ansatz verlieh unserer Reise Geschwindigkeit und Dynamik. Innerhalb von nur zwei Tagen verfassten wir ein Buch, das die üblichen Grenzen des Lehralltags überwindet. Künstliche Intelligenz wurde zu einem kreativen Partner, als wir das Cover unseres Buches generierten und den besten Entwurf auswählten.

Die Präsenztage waren geprägt von intensiver Zusammenarbeit und Kreativität. Wir haben den Beginn einer neuen Seminarform gespürt und aktiv mitgestaltet. Hier wurden Ideen entwickelt und ausgetauscht, Konzepte erstellt und Buchkapitel geschrieben. Unsere Schreibexpedition führte zu einem Buch mit vielfältigen Perspektiven und unkonventionellen Themen. "Boom! Erwartungsmuster Durchbrechen" ist nicht nur ein Buch. Es ist eine Vielfalt an ungewöhnlicher Lehrmethoden und ein Aufruf zu kreativem Unterricht. Das Buch enthält verschiedene Ideen von Lehramtsstudierenden für erfahrene Lehrerinnen, eine Schatzkiste voller frischer Impulse für Pädagoginnen, die nach neuen Ideen suchen und umsetzen wollen.

Was haben wir nun als Studierende gelernt? Wir haben versucht, unsere Lerneffekte in einem interaktiven Bild zusammenzutragen.

 Dieses Bild entsteht zur gleichen Zeit, während dieser Text geschrieben wird. Was dort zu finden ist, ist der Versuch einer Zusammenfassung zu Prozess und Ergebnis. Bezogen auf den Prozess steht in diesem Bild zum Beispiel der Satz: „Dieses Seminar ist für mich mind-blowing“. In Bezug auf den Prozess steht hier weiter: „Blick über den Tellerrand“ und die Erkenntnis, mithilfe von KI-Werkzeugen die Erwartungen der Schüler zu durchbrechen oder vielleicht sogar zu übertreffen. Überhaupt verweisen die KI-Tools deutlich auf die Zukunft des Lernens. Hier machen wir mit dieser Zukunft direkte praktische Erfahrungen. Dies ist jedoch verknüpft mit traditionellen digitalen Werkzeugen, die man zum Teil auch noch wenig kennt.

Im traditionellen Lernen vorhandene Schwierigkeiten etwa zur richtigen Balance zwischen Offenheit und Vorgaben, zwischen Kreativität und fachlichen Basiskompetenzen, zwischen persönlicher Nähe und Distanz zeigen sich bei der Nutzung von KI-Werkzeugen im Unterricht gleichermaßen. Vielleicht werden sie mit diesen neuen Werkzeugen besonders bewusst freigelegt.

Als Beispiel kann der Pygmalion-Effekt herangezogen werden. Der Pygmalion-Effekt besagt, dass Schülerinnen und Schüler bessere Kompetenzzuwächse erzielen, wenn Lehrkräfte hohe Erwartungen an sie haben. Im Gegensatz dazu führen niedrige Erwartungen der Lehrkräfte zu geringeren Fortschritten der SuS. Dieser Effekt lässt sich ebenfalls auf die digitale Welt und komplexe, unbeständige immer neue Anforderungen übertragen.

Was wir auch gelernt haben, ist vor allem der Faktor Spontanität: Spontan Lernenden einen Podcast erstellen zu lassen, spontan sie in einer Maker-Übung herauszufordern, spontan zu einem digitalen Werkzeug zu wechseln. Dies ist eine Erfahrung, die neues Potential für Unterricht gezeigt hat. Ein weiterer Lerneffekt liegt in inhaltlichen Verknüpfungen, mit denen sich Erwartungsmuster (auch von Lehrern) durchbrechen lassen. Als Beispiel dient hier die Übung mit dem Makey-Makey-Set, wo das elektrische Spannungsgefälle aus dem Wassergehalt von Bananen entsteht und sowohl für den Unterricht in Ernährungs-Hauswirtschaft als auch in Elektrotechnik weiter fachlich genutzt werden kann.

Ein Student, der ChatGPT erprobte, zog das Fazit, dass Chatbots-KIs nahezu endlose Potentiale zur Informationsgewinnung und Texterstellung anbieten und er sich dem erst einmal spielerisch annähern möchte, weil es noch gar nicht fassbar ist.

Das Buch auf EdTechBooks ist aus unserer studentischen Mitautorensicht mehr als eine Ideensammlung. Es ist ein Schatz voller Anregungen und ungewöhnlicher Hinweise für die Unterrichtsgestaltung. Lehrende können beim Lesen, Hören und Wahrnehmen Erwartungsmuster durchbrechen. Die Reise endet nicht hier; das Buch markiert den Anfang einer Ära des Lernens, geprägt von Kreativität und vom Mut, Gewohntes zu hinterfragen. "Boom! Erwartungsmuster Durchbrechen" ist – ganz pathetisch zum Abschluss –der Schlüssel zu einer grenzenlosen Zukunft des Lernens. Wir sind jedenfalls sehr stolz auf dieses Handlungsprodukt. Möge es die Leserinnen inspirieren, die Reise fortzusetzen und stets nach neuen Horizonten im Bildungsbereich zu suchen.