Was hält ChatGPT von Learning Analytics? – Ein Interview mit KI über KI


Einleitung

Learning Analytics ist die Analyse von Lernerdaten zur Binnendifferenzierung durch KI, um eine größtmögliche Individualität des Lernens zu erreichen. Das ist längst keine Zukunftsmusik mehr, denn bereits im Jahr 2021 wurde das KI-System „Area9 Rhapsode“ an einigen deutschen Schulen erprobt. Im aktuellen Schuljahr 2023/24 gibt es mittlerweile das Angebot des Ministeriums für Bildung und Kultur für Schüler*innen und Lehrer*innen das Programm kostenlos zu nutzen. Für das Fach Mathematik stehen z.B. 36 Module zur Verfügung. Ziel der Lernanalyse durch KI soll ein an die Bedarfe des Lerners angepasstes individualisiertes Lernen und die Entlastung von Lehrkräften sein. 

Doch wie soll mit dem Thema Binnendifferenzierung ein Erwartungsmuster durchbrochen werden? Es wurde zwar schon viel diskutiert, kann durch die neuen Möglichkeiten der KI in Zukunft hoffentlich jedoch deutlich weitergedacht werden. Wer den Schullalltag auf Lehrkraftseite bereits miterlebt hat oder sich die Statistiken des aktuellen Lehrkräftebedarfs betrachtet, mag der Aussage zustimmen, dass eine Analyse von Lernerdaten und individuelles Lernen zwar ein großes Thema in der Theorie sind, jedoch durch Zeitmangel oder ähnliche Gründe häufig wenig umgesetzt wird. In der Praxis sollten sich somit viele Gelegenheiten bieten, um mit diesem Thema Erwartungsmuster von Schüler*innen zu durchbrechen. Insbesondere sollten solche Muster zunächst in Zusammenhang mit dem Thema Datenschutz durchbrochen werden, um konservative, technikfeindliche oder der Technik misstrauende Einstellungen zu überwinden und die Hilfe der KI zunächst in den Schulen Einzug gewähren zu lassen. Wobei sich an dieser Stelle ebenso die Frage stellt inwieweit der deutsche Datenschutz die Verwendung der KI zurückhalten oder vermeiden könnte. 

Im Folgenden soll das wohl bekannteste KI-Tool, Chat-GPT, als Interviewpartner dienen, um die Leserschaft zunächst über das Thema Learning Analytics mithilfe eines „Experten“ auf dem Gebiet aufzuklären. Dabei wurden dem KI-Chatbot die in kursiv gefassten Fragen „gestellt“. Die Antworten der KI wurden vollständig abgebildet und lediglich der Formatierung angepasst.

Letztlich soll durch dieses Vorhaben ebenso die Auseinandersetzung mit Chat-GPT an sich erprobt und evaluiert werden um die schier endlosen Potentiale für Lehrkräfte wie meine Person, aber auch für den Einsatz in der Schule generell, aus einer persönlichen Perspektive, zu erschließen. Letztlich soll durch dieses Vorhaben die Auseinandersetzung mit Chat-GPT an sich erprobt und evaluiert werden, um Potentiale für Lehrkräfte aber auch für den Einsatz in der Schule generell, aus einer persönlichen Perspektive, zu erschließen. 

Ein Interview mit ChatGPT

1. Geben Sie mir doch bitte eine kurze Einführung in das Thema Learning Analytics mit KI, was kann Learning Analytics?

Learning Analytics (LA) bezieht sich auf die Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten über Lernende und ihre Umgebung, um das Lernen und die Lernumgebung zu verbessern. Hierbei werden verschiedene Arten von Daten, wie etwa Lernverhalten, Interaktionen mit Lernmaterialien, Testergebnisse und soziodemografische Informationen, genutzt, um Einblicke in den Lernprozess zu gewinnen. Wenn Learning Analytics mit Künstlicher Intelligenz (KI) kombiniert wird, eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten und Verbesserungen:

  • Personalisierung des Lernens: KI kann individuelle Lernprofile erstellen, um personalisierte Lernpfade und Materialien für jeden Lernenden anzupassen. Dies ermöglicht ein effizienteres und effektiveres Lernen, da der Unterricht den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten jedes Schülers oder Studenten entspricht.
  • Vorhersage von Lernerfolg: KI kann mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen dazu verwendet werden, den möglichen Lernerfolg eines Individuums vorherzusagen. Dies ermöglicht es Lehrern und Bildungseinrichtungen, frühzeitig Interventionen zu ergreifen, um Schwierigkeiten zu bewältigen oder zusätzliche Unterstützung anzubieten.
  • Adaptives Feedback: KI kann automatisiertes, adaptives Feedback generieren, das auf den individuellen Leistungen und Fortschritten basiert. Dadurch erhalten Lernende sofortiges Feedback und Empfehlungen zur Verbesserung, was den Lernprozess effizienter gestaltet.
  • Frühzeitige Identifizierung von Risiken: Durch die Analyse von Verhaltens- und Interaktionsdaten können KI-Modelle mögliche Risiken oder Schwierigkeiten im Lernprozess identifizieren. Dies ermöglicht es, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um Lernende zu unterstützen, bevor größere Probleme auftreten.
  • Optimierung von Bildungseinrichtungen: Learning Analytics mit KI kann auch auf institutioneller Ebene eingesetzt werden, um Lehrmethoden, Curriculum-Entwicklung und Ressourcenallokation zu optimieren, indem es Einblicke in die Wirksamkeit von Bildungsstrategien bietet.

Insgesamt ermöglicht die Integration von KI in Learning Analytics eine tiefere und präzisere Analyse von Lernprozessen, was zu besser informierten Entscheidungen und einer verbesserten Bildungsqualität führen kann. Es ist jedoch wichtig, ethische Fragen im Zusammenhang mit Datenschutz und Transparenz zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Privatsphäre der Lernenden geschützt wird.

2. Das klingt ja schonmal nach riesigen Potentialen für die Zukunft, das von Ihnen angesprochene Thema Datenschutz wird in der anschließenden Podiumsdiskussion bestimmt ebenso ein großes Thema sein. Als angehende Lehrkraft interessiert mich natürlich besonders, wie meine Arbeit durch die KI erleichtert werden kann. Als besonders zeitaufwändig empfinden es viele Lehrer differenziertes und wertschätzendes Feedback zu geben, obwohl dies so wichtig ist. Wie kann KI dazu beitragen, lernförderliches, differenziertes Feedback für Lernende bereitzustellen?

Künstliche Intelligenz (KI) kann auf verschiedene Weisen dazu beitragen, lernförderliches Feedback für Lernende bereitzustellen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie KI in diesem Kontext eingesetzt werden kann:

  • Individualisierte Rückmeldungen: KI kann das Lernverhalten und die Leistung jedes Lernenden individuell analysieren. Basierend auf diesen Analysen kann die KI personalisierte Rückmeldungen erstellen, die speziell auf die Bedürfnisse, Stärken und Schwächen des einzelnen Schülers zugeschnitten sind.
  • Adaptives Lernen: KI kann adaptive Lernwege erstellen, die sich an den individuellen Fortschritt jedes Schülers anpassen. Das Feedback wird entsprechend angepasst, um den Schüler auf seinem aktuellen Niveau abzuholen und ihn herauszufordern, wenn er bereit für anspruchsvollere Aufgaben ist.
  • Fehleranalyse und Diagnose: Durch die Analyse von Fehlern in Aufgaben oder Tests kann die KI Schwächen oder Verständnislücken identifizieren. Das Feedback kann dann gezielt darauf abzielen, diese Lücken zu schließen und das Verständnis zu vertiefen.
  • Echtzeit-Feedback: KI kann Echtzeit-Feedback während des Lernprozesses bieten, was den Lernenden die Möglichkeit gibt, kontinuierlich zu verbessern. Dieses Feedback kann auf korrekten oder falschen Antworten, aber auch auf den Lernfortschritt im Allgemeinen basieren.
  • Positive Verstärkung: Die KI kann positive Verstärkung in das Feedback integrieren, um die Motivation der Lernenden zu steigern. Dies kann beispielsweise durch Lob für gute Leistungen oder Anregungen zur Verbesserung erfolgen.
  • Multimodales Feedback: KI kann mehr als nur Textfeedback bereitstellen. Durch die Integration von multimodalen Elementen wie Grafiken, Videos oder interaktiven Elementen kann das Feedback ansprechender und verständlicher gestaltet werden.
  • Lernstrategien fördern: Basierend auf dem Verhalten und den Präferenzen der Lernenden kann die KI Feedback geben, das auf die Förderung effektiver Lernstrategien abzielt. Dies kann beispielsweise Hinweise darauf enthalten, wie der Schüler seine Zeit am effizientesten nutzen kann.

Die Integration von KI in das Bildungsumfeld erfordert sorgfältige Planung, um Datenschutz- und Ethikrichtlinien zu beachten. Der Fokus sollte darauf liegen, die Lernenden zu unterstützen, ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen und ihre Lernerfahrungen zu verbessern.

3. Dem würde ich ebenso zustimmen, Datenschutz und Ethikrichtlinien scheint Ihnen ja wirklich am Herzen zu liegen. Aber könnten sie eventuell noch etwas näher erläutern, in welcher Weise könnte KI denn genau genutzt werden, um individualisiertes Feedback zu generieren?

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Generierung individualisierten Feedbacks ist äußerst vielfältig. Hier sind einige konkrete Wege, wie KI dazu verwendet werden kann, um personalisiertes Feedback für Lernende zu erstellen:

  • Analyse von Lernverhalten: KI kann das individuelle Lernverhalten analysieren, indem es Daten zu den Aktivitäten, Fortschritten und Interaktionen eines Lernenden mit Lernmaterialien erfasst. Auf Grundlage dieser Analyse kann die KI personalisierte Empfehlungen und Feedback generieren.
  • Adaptive Lernpfade: KI kann adaptive Lernpfade erstellen, die sich an den individuellen Fortschritt und die Bedürfnisse jedes Schülers anpassen. Das Feedback kann sich auf die spezifischen Herausforderungen und Erfolge jedes Lernenden beziehen.
  • Fehleranalyse und Erklärungen: Bei falschen Antworten kann KI nicht nur den Fehler identifizieren, sondern auch detaillierte Erklärungen und zusätzliche Ressourcen bereitstellen, um das Verständnis zu fördern. Dieses differenzierte Feedback unterstützt die gezielte Weiterentwicklung der Schüler.
  • Automatisierte Bewertungen: KI kann Aufgaben und Leistungen automatisch bewerten und differenziertes Feedback in Echtzeit bereitstellen. Dies kann sich auf spezifische Stärken, Schwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten beziehen.
  • Anpassung an Lernstile und -präferenzen: Durch die Analyse von Lernstilen kann KI personalisiertes Feedback erstellen, das sich an die bevorzugten Lernmethoden eines Schülers anpasst. Dies kann visuelle, auditive oder kinästhetische Präferenzen berücksichtigen.
  • Echtzeit-Feedback während des Lernprozesses: KI kann während des Lernprozesses Echtzeit-Feedback bereitstellen, das sich auf den aktuellen Lernfortschritt und die Qualität der Antworten oder Lösungen bezieht.
  • Berücksichtigung individueller Bedürfnisse: KI kann individuelle Bedürfnisse, einschließlich Lernschwierigkeiten oder besonderer Begabungen, erkennen und Feedback generieren, das auf diese spezifischen Anforderungen zugeschnitten ist.
  • Metakognitives Feedback: KI kann metakognitives Feedback bereitstellen, das sich auf die Lernstrategien und -prozesse eines Schülers konzentriert, um selbstreguliertes Lernen zu fördern.
  • Automatisierte Empfehlungen für Lernmaterialien: Basierend auf den bisherigen Aktivitäten und Ergebnissen kann KI personalisierte Empfehlungen für zusätzliche Lernmaterialien oder Übungen aussprechen, um die individuelle Weiterentwicklung zu unterstützen.
  • Positive Verstärkung und Motivation: KI kann positive Verstärkung und motivierendes Feedback bieten, um das Selbstbewusstsein und die Motivation der Lernenden zu stärken.

Die Effektivität dieser Anwendungen hängt von der Qualität der Daten, den zugrundeliegenden KI-Algorithmen und der sorgfältigen Integration in Bildungsprozesse ab. Datenschutz und ethische Standards sollten bei der Implementierung von KI im Bildungsbereich stets beachtet werden.

4. Wow, das klingt nach einer großen Entlastung für Lehrkräfte in der Zukunft. Sie hatten auch erwähnt, dass KI den Lernerfolg von Schüler*innen vorhersagen kann. Inwiefern können KI-Modelle dazu verwendet werden, den zukünftigen Lernerfolg von Studierenden vorherzusagen? Welche Faktoren beeinflussen diese Vorhersagen und wie können sie zur Verbesserung der Bildungsstrategien genutzt werden?

Künstliche Intelligenz (KI)-Modelle können dazu verwendet werden, den zukünftigen Lernerfolg von Studierenden vorherzusagen, indem sie eine Vielzahl von Daten analysieren. Hier sind einige Aspekte, wie dies möglich ist, sowie Faktoren, die diese Vorhersagen beeinflussen:

Wie KI-Modelle verwendet werden können:

  • Datenanalyse: KI-Modelle analysieren historische Daten zu Studienleistungen, Lernverhalten, Aktivitäten in Lernplattformen, Prüfungsergebnissen und anderen relevanten Variablen.
  • Mustererkennung: KI kann Muster und Zusammenhänge in den Daten identifizieren, die mit erfolgreichem oder weniger erfolgreichem Lernen korrelieren.
  • Predictive Analytics: Basierend auf den erkannten Mustern und Zusammenhängen können KI-Modelle Vorhersagen darüber treffen, wie gut ein Student voraussichtlich in zukünftigen Aktivitäten, Prüfungen oder Kursen abschneiden wird.
  • Individualisierte Empfehlungen: KI kann personalisierte Empfehlungen für Lernstrategien, Materialien oder Zusatzressourcen aussprechen, um den Lernerfolg zu steigern.
  • Frühwarnsysteme: KI kann Frühwarnsysteme implementieren, die darauf hinweisen, wenn ein Studierender möglicherweise Schwierigkeiten hat, und Maßnahmen zur Unterstützung vorschlagen.

Faktoren, die diese Vorhersagen beeinflussen können:

  • Lernverhalten: Engagiert sich der Studierende aktiv im Lernprozess? Wie viel Zeit wird für verschiedene Arten von Lernaktivitäten aufgewendet?
  • Leistung in früheren Kursen: Die bisherige akademische Leistung kann ein starker Indikator für den zukünftigen Erfolg sein.
  • Teilnahme an Online-Kursen oder Lernplattformen: Kann auf sein Interesse und Engagement hinweisen.
  • Sozioökonomischer Hintergrund: Der sozioökonomische Hintergrund kann den Zugang zu Ressourcen beeinflussen und somit den Lernerfolg beeinträchtigen.
  • Lernpräferenzen: Die bevorzugten Lernstile und -methoden eines Studierenden können sich auf die Wirksamkeit seiner Lernstrategien auswirken.
  • Zeitmanagement: Die Fähigkeit des Studierenden, Zeit effektiv zu managen, kann einen Einfluss auf den Lernerfolg haben.

Nutzung zur Verbesserung der Bildungsstrategien:

  • Frühzeitige Intervention: Durch Frühwarnsysteme kann die Institution frühzeitig auf potenzielle Schwierigkeiten reagieren und unterstützende Maßnahmen für Studierende bereitstellen.
  • Personalisierte Lehrplangestaltung: KI kann dazu beitragen, Lehrpläne und Lernmaterialien zu personalisieren, um den individuellen Bedürfnissen der Studierenden besser gerecht zu werden.
  • Optimierung von Ressourcen: Durch die Identifizierung von Mustern in den Daten kann die Institution Ressourcen effizienter verteilen und gezieltere Unterstützung bieten.
  • Feedback und Empfehlungen für Studierende: Personalisierte Feedbacks und Empfehlungen können Studierende dabei unterstützen, ihre Lernstrategien zu verbessern und auf individuelle Herausforderungen einzugehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Nutzung von KI zur Vorhersage des Lernerfolgs ethisch und datenschutzrechtlich verantwortungsbewusst erfolgen sollte. Die Transparenz der Algorithmen und der Schutz der Privatsphäre der Studierenden sind dabei entscheidende Aspekte.

5. Eine gute Übersicht über alle Faktoren, da bleiben bei mir keine Fragen zu der Thematik offen, aber könnten Sie vielleicht noch einmal frei erzählen wie genau vorhersagen für Lernerfolg getroffen werden können?

Schreibe mir einen Fließtext dazu, inwiefern können KI-Modelle dazu verwendet werden, den zukünftigen Lernerfolg von Studierenden vorherzusagen? Welche Faktoren beeinflussen diese Vorhersagen und wie können sie zur Verbesserung der Bildungsstrategien genutzt werden?

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, Bildungseinrichtungen dabei zu unterstützen, den zukünftigen Lernerfolg von Studierenden vorherzusagen und ihre Bildungsstrategien zu verbessern. Durch die Analyse einer Vielzahl von Daten können KI-Modelle Muster und Zusammenhänge identifizieren, die mit dem individuellen Lernverhalten und der akademischen Leistung von Studierenden korrelieren. Diese Vorhersagen können auf mehreren Faktoren basieren, die Einblicke in die Lernreise eines Studierenden bieten.
Das Lernverhalten eines Studierenden spielt eine zentrale Rolle. KI kann analysieren, wie aktiv sich ein Studierender am Lernprozess beteiligt, welche Lernmaterialien bevorzugt werden und wie viel Zeit für verschiedene Aktivitäten aufgewendet wird. Die historische Leistung des Studierenden in früheren Kursen stellt ebenfalls einen wichtigen Einflussfaktor dar. Diese Daten können als Indikatoren für die individuellen Stärken und Schwächen eines Studierenden dienen.
Die Teilnahme an Online-Kursen oder Lernplattformen ist ein weiterer relevanter Faktor. Die Aktivität und Interaktion eines Studierenden in digitalen Umgebungen geben Aufschluss über sein Engagement und Interesse am Lernprozess. Der sozioökonomische Hintergrund kann ebenfalls eine Rolle spielen, da er den Zugang zu Ressourcen und die Unterstützung außerhalb des Klassenzimmers beeinflusst.
Um die Vorhersagen effektiv zu nutzen und die Bildungsstrategien zu verbessern, können Institutionen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Frühwarnsysteme, die auf KI basieren, ermöglichen eine frühzeitige Identifikation von Studierenden mit möglichen Schwierigkeiten. Personalisierte Lehrplangestaltung und Lernmaterialien, die auf den Vorhersagen basieren, können dazu beitragen, den individuellen Bedürfnissen der Studierenden besser gerecht zu werden.
Die Optimierung von Ressourcen ist ein weiterer Vorteil, da Bildungseinrichtungen durch die Identifizierung von Mustern und Trends in den Daten ihre Mittel effizienter einsetzen können. KI-gestützte Feedbacksysteme und Empfehlungen können Studierende dabei unterstützen, ihre Lernstrategien zu verbessern und auf individuelle Herausforderungen einzugehen. Insgesamt kann die Integration von KI in Bildungsstrategien dazu beitragen, eine personalisierte, effiziente und unterstützende Lernumgebung zu schaffen. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass ethische Richtlinien und Datenschutzbestimmungen eingehalten werden, um die Privatsphäre der Studierenden zu schützen und eine verantwortungsbewusste Nutzung von KI zu gewährleisten.

6. Eine befreundete Lehrkraft die nun fünf Jahre im Beruf steht hat mir davon berichtet, dass er nun endlich alle Materialien für seine Fachklassen aufbereitet hat und er nun große Sorge hat, dass diese Arbeit durch die KI komplett überholt werden muss. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass dieses Problem mit den richtigen Lösungsansätzen gelöst werden könnte. Wie können KI-Modelle effektiv in bestehende Lehrmethoden und Lehrmaterialien integriert werden? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich dabei für Lehrkräfte und Bildungsinstitutionen?

An dieser Stelle entstand eine Antwort, welche erneut eher generelle Aspekte der KI beleuchtete, weswegen diese an dieser Stelle ausgespart wurde. Die Frage soll bestehen bleiben, um zu verdeutlichen, dass Detailinformationen schwieriger generiert werden können. Um die Grenzen der KI weiter zu erproben, soll im Folgenden das Bilden der KI durch Fachtexte erprobt werden. Zunächst wird ohne das Einpflegen von Texten erfragt, um einen Vergleichswert zu haben. 

7. Nun sind wir schon fast am Ende unseres Interviews angekommen und haben noch gar nicht über das wohl wichtigste bzw. das limitierende Thema für den Einsatz von KI in der Schule gesprochen. Die möglichen Probleme mit Ethik und Datenschutz. Welche Herausforderungen im Bereich Datenschutz ergeben sich durch den Einsatz von Learning Analytics an deutschen Schulen?

 Der Einsatz von Learning Analytics an deutschen Schulen bringt verschiedene Herausforderungen im Bereich Datenschutz mit sich. Hier sind einige der Hauptaspekte:

  • Schutz von Schülerdaten: Ein zentraler Punkt ist der Schutz der persönlichen Daten der Schüler. Learning Analytics erfordert die Sammlung und Analyse von Schülerdaten, darunter Noten, Lernfortschritte, Verhaltensweisen und möglicherweise auch persönliche Informationen. Es ist entscheidend sicherzustellen, dass diese Daten angemessen geschützt sind, um die Privatsphäre der Schüler zu wahren.
  • Einwilligung und Transparenz: Schulen müssen sicherstellen, dass sie die rechtlichen Anforderungen für die Einholung der Zustimmung zur Datenerhebung und -analyse erfüllen. Die Schüler und ihre Eltern sollten über die Art der gesammelten Daten, den Zweck ihrer Verwendung und die involvierten Technologien informiert werden.
  • Datenspeicherung und -zugriff: Die Art und Weise, wie Schülerdaten gespeichert und darauf zugegriffen wird, muss den Datenschutzrichtlinien entsprechen. Sicherheitsmaßnahmen müssen implementiert werden, um unbefugten Zugriff und Datenlecks zu verhindern.
  • Datenqualität und -genauigkeit: Um genaue Analysen durchzuführen, ist es wichtig, dass die gesammelten Daten von hoher Qualität und Genauigkeit sind. Fehler in den Daten können zu falschen Schlussfolgerungen führen und das Vertrauen in das Learning-Analytics-System beeinträchtigen.
  • Langfristige Datenspeicherung: Schulen sollten klare Richtlinien für die langfristige Speicherung von Schülerdaten festlegen. Es ist wichtig zu definieren, wie lange Daten aufbewahrt werden sollen und wie sie am Ende ihres Lebenszyklus sicher gelöscht werden können.
  • Nutzung von Drittanbietern: Wenn Schulen Drittanbieter für Learning Analytics-Dienste nutzen, müssen sie sicherstellen, dass diese Anbieter strenge Datenschutzstandards einhalten. Transparente Vereinbarungen und Verträge sollten geschlossen werden, um den sicheren Umgang mit den Daten zu gewährleisten.
  • Anonymisierung und Pseudonymisierung: Um die Privatsphäre zu schützen, sollten Schulen Strategien wie Anonymisierung und Pseudonymisierung anwenden, um personenbezogene Daten zu schützen, wenn dies für die Analyse nicht unbedingt erforderlich ist.
  • Rechte der Betroffenen: Schüler und ihre Eltern haben das Recht zu wissen, welche Daten über sie gesammelt werden, und sie sollten die Möglichkeit haben, ihre Daten einzusehen, zu korrigieren oder löschen zu lassen. Schulen müssen sicherstellen, dass diese Rechte respektiert werden.
  • Der Umgang mit Datenschutz im Kontext von Learning Analytics erfordert eine ausgewogene Herangehensweise, bei der innovative Technologien zur Verbesserung der Bildung mit dem Schutz der Privatsphäre und der Rechte der Lernenden in Einklang gebracht werden. Schulen sollten klare Richtlinien entwickeln, transparent mit den Betroffenen kommunizieren und sicherstellen, dass ihre Learning-Analytics-Systeme den geltenden Datenschutzbestimmungen entsprechen.

Fazit

Der wohl größte bzw. deutlichste Vorteil der Benutzung eines KI Chatbots ist die Zeitersparnis. Dieser eignet sich gut, um sich einen schnellen Überblick über ein Thema zu schaffen. Versucht man an Detailinformationen über ein Thema zu kommen gestaltet sich dies jedoch schwieriger. Ein potentieller Nutzen ist beispielsweise die Recherchemöglichkeit, die sowohl für Schüler*innen, als auch für Lehrkräfte zur Stundenvorbereitung auf ein spezielles Thema hilfreich sein können. Detailinformationen werden dadurch erschwert, dass sich der Bot bei Fragen mit ähnlichen Stichwörtern schnell wiederholt. An dieser Stelle könnte es helfen Fachtexte zu recherchieren und durch die KI verarbeiten zu lassen. Die Antworten auf die gestellten Fragen wurden durch den Chatbot übersichtlich als Stichpunkte mit Überschriften dargestellt, was für den Zweck der Information über Learning Analytics in diesem Dokument durchaus sinnvoll ist. Möchte man einen Fließtext generieren lassen kann man dies als gesonderte Anweisung in der Form: „Schreibe mir einen Fließtext zu der Frage:“ geben. In Frage 4 und 5 wird ein Vergleich über die Unterscheidung der Informationen und Texte gegeben. Die Möglichkeit der unterschiedlichen Aufbereitung der Informationen ist hierbei nur ein Vorteil.

Spezifische Informationen, wie die Auskunft darüber, welche KI-Lizenzen von deutschen Bil-dungseinrichtungen benutzt werden, lassen sich nicht generieren. Falschinformationen werden jedoch ebenso vermieden. Wie eine gute Telefonauskunft ohne brauchbare Antwort verweist Chat- GPT darauf sich gesicherte Informationen bei den Bildungseinrichtungen selbst zu be-schaffen. Was für eine Nutzung durch Schüler*innen zur Förderung der Medienkompetenz mehr als sinnvoll erscheint. Eine bessere Antwort auf diese Frage hätte ich als Lehrkraft so spontan nicht geben können. Dieser Hinweis auf die Beachtung von Datenschutz und ethischen Aspekten erschien bei jeder Frage wo dieser von Relevanz seien könnte. Die KI scheint hier eine Gewichtung der Informationen nach dem öffentlichen Diskurs vorzunehmen. An die-ser Stelle ist gut zu sehen, dass sie bereits aus den Eingaben von Nutzern zum Thema Daten-schutz gelernt hat.

Der Output des Chatbots kann sich nach Änderung eines einzelnen Wortes erheblich ändern, was im Interview mit Chat-GPT besonders auffiel, als nach adaptivem bzw. differenziertem oder auch nach lernförderlichem und differenziertem Feedback durch KI gefragt wurde. Alle Antworten waren ergiebig. Die Frage nach lernförderlichem und zugleich differenziertem Feedback, also die umfassendste und genaueste Fragestellung, konnte letztlich die umfassendsten Ergebnisse liefern. Es wird also angeraten sich die Fragestellungen gut zu überlegen bzw. sich nicht mit der ersten Antwort zufrieden zu geben.

Generell lässt sich also sagen, dass die Chatbot KI für eine sichere Information die frei von Fehlern zu sein scheint zuverlässig nutzbar ist.

Darüber hinaus bieten sich nahezu endlose Potentiale, um Informationen zu generieren, eine wissenschaftliche Literatursuche lässt sich jedoch schwieriger ersetzen, lediglich die Suche nach z.B. relevanten Autoren wäre denkbar, um eine Literatursuche zu vereinfachen. In diesem Kontext könnte durch die KI jedoch eine Art Textgerüst ausgegeben werden, welches durch Überarbeitung und einpflegen von Literatur den wissenschaftlichen Standard erfüllen kann. Im Kontext der Schule wäre die Ausgabe eines Informationstextes, welcher mit den fehlenden Notwendigen Informationen unterfüttert wird, um die Unterrichtsvorbereitung zu erleichtern.

Über diese Auseinandersetzung mit der KI hinaus wäre die Erstellung einer Anleitung zur zweckmäßigen Benutzung sehr sinnvoll. Schon kleine Kniffe wie das Einbetten recherchierter Literatur können dabei helfen detailliere Informationen in den generierten Texten unterzubringen.

Chatbot-KIs bieten also nahezu endlosen Potentiale zur Informationsgewinnung und Texterstellung und konnten damit auch einige sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Lehrkräfte aufzeigen jedoch besteht noch ein großer Bedarf zur Weiterentwicklung und Benutzerbildung für einen effektiven Umgang, sowie auch die Bildung der Schüler*innen. Das Thema Datenschutz könnte dabei große Barrieren darstellen! Eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen wird notwendig sein, wenn der Fortschritt der KI nicht nur in Ländern wie der USA und China beobachtbar, sondern auch benutzbar sein soll.

 


Nicklas Busche
Chemistry and ecotrophology-teacher to be, studying at the University of Münster.

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