Albtraumstunde Englisch - KI im Sprachenunterricht

Albtraumstunde Englisch

Können KI-Tools helfen, die Erwartungen an den Englischunterricht am Berufskolleg zu beeinflussen? Um diese Frage dreht sich der folgende Text und auch ein anschließendes Gespräch angehender Lehrkräfte im Rahmen eines Podcastbeitrags.

Ausgangspunkt für mein Kapitel ist eine Situation aus dem Englischunterricht der TechnikerInnen für Kältetechnik, die ich während meines Praxissemesters erlebt habe. Die SuS in diesem Bildungsgang haben eine Wochenstunde Englisch und bekommen am Ende der Ausbildung keine Note für dieses Fach. Ich wurde bereits vor dem Betreten der Klasse darauf vorbereitet, dass die Teilnahmebereitschaft und Motivation in dieser Klasse sehr niedrig sein würden. Ich merkte schnell, wie unangenehm mir das Hospitieren und Unterrichten in dieser Lerngruppe war. Dies lag auch daran, dass die Lehrkraft Arbeitsaufträge stellte, die das Interesse der SuS offensichtlich nicht wecken konnten. Im Gegenteil - die Aufgabenstellungen führten sogar dazu, dass die SuS sich über die Lehrkraft lustig machten und die Mitarbeit im Endeffekt verweigerten. Im Zuge dieser Erfahrungen machte ich mir Gedanken dazu, wie man es schaffen könnte, die SuS zur Mitarbeit zu motivieren. Welche Erwartungen scheinen die SuS, aber auch die Lehrkräfte an den Englischunterricht zu haben?

Ein Teil der Problematik im Englischunterricht in diesem Bildungsgang besteht auch darin, dass das Sprachniveau der SuS sehr unterschiedlich ist und die Sprachhemmungen der schwächeren SuS verstärkt. Hinzukommt, dass die Lehrkraft in der Regel keine Fachkenntnisse auf dem technischen Fachgebiet hat. Insgesamt ist die Ausgangslage für einen erfolgreichen Sprachunterricht demnach nicht optimal: er herrscht Zeitmangel, eine Leistungsbewertung durch Noten findet nicht statt, die Lernstände der SuS sind sehr unterschiedlich und die Lehrkraft hat keine Fachkenntnisse.

Die zugrundeliegenden Erwartungen der SuS an den Englischunterricht sind vermutlich, dass sie hier eigentlich ihre Zeit verschwenden und sich nicht anstrengen brauchen, da sie ohnehin keine Note bekommen. Die Erwartungshaltung der Lehrkraft könnte sein, dass die SuS kein Interesse zeigen, daher ein zäher Unterricht entsteht und die Bemühungen der Lehrkraft nicht wertgeschätzt werden. 

Wie könnte eine solche Ausgangslage verändert werden? Können KI-Tools dabei helfen den Unterricht beispielweise individueller an die SuS und ihr Sprachniveau anzupassen? Oder können sie die Lehrkraft dabei unterstützen den Unterricht schneller vorzubereiten und das Gefühl zu mindern „umsonst“ gearbeitet zu haben? 

Eine Methode echtes Interesse für ein Thema zu erzeugen, ist die Relevanz eines Arbeitsauftrags für die Lebenswirklichkeit der SuS. Was könnte die SuS in diesem Bildungsgang wirklich interessieren? Womit würden sie sich aus eigenem Antrieb beschäftigen? Wie kann man eine nicht so stark konstruierte Lernsituation schaffen? Könnten KI-Tools die Lehrkraft dabei unterstützen echte, fachbezogene Inhalte zugänglich zu machen?

In dem oben beschriebenen Beispiel hatte die Lehrkraft sogar versucht eine authentische Lernsituation zu kreieren. Die Aufgabenstellung bestand im Schreiben eines Dialogs, der ein Telefonanruf bei einem ausländischen Kunden simulieren sollte. Danach sollten die SuS das Telefongespräch in Partnerarbeit mit ihren Handys aufnehmen. Die Audiodatei stellte dann die fertige Leistung dar. Warum schien diese Aufgabenstellung die SuS nicht zu erreichen? Könnten kleine Modifizierungen mit KI-Tools hier helfen?

Im folgenden kannst du ein Gespräch zu diesen Fragestellungen zwischen Lisa, Rabi und Nora hören. Wir sind Studiernde der FH-Münster und nehmen euch mit in die spannende Welt der KI-Tools im Kontext des sprachsensiblen Unterrichts. 


Die Methode des Podcastings bietet die Möglichkeit eine Gesprächssituation in einem selbstbestimmten Rahmen zu kreieren. Wir hatten die Vision eine entspannte, ruhige Gesprächsstimmung zu erzeugen, um dem großen Thema des KI-gestützten Unterrichtens die schwere zu nehmen und zu zeigen, dass alle Beteiligten in der Lage sind, die Vor- und Nachteile von KI-Tools auf ihre Lebens- oder Arbeitswirklichkeit zu beziehen.

Lisa Kirsch
In 2016 I graduated from Münster School of Design with a bachelor's degree in communication design and English. After working as a graphic designer at various publishing houses, I am currently working on my Master of Education in English and Graphic Design at the University of Applied Science in Münster. I am looking forward to passing on my professional knowledge gained from work experiences to students at vocational schools.